La Laguna

San Cristóbal de La Laguna (San Cristóbal de La Laguna) oder einfach La Laguna ist die älteste Stadt im Nordosten von Teneriffa. Sie liegt in der Nähe der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife und ist eine Satellitenstadt davon.

Die koloniale Atmosphäre der Altstadt ist fast unverändert erhalten geblieben. Die Straßen von La Laguna haben ihren Grundriss seit dem 16. Jahrhundert nicht geändert. Die Häuser sind in Pastelltönen gestrichen und mit Steinportiken geschmückt, in den Innenhöfen sind kanarische Balkone zu sehen.

Seit ihrer Gründung galt La Laguna als das religiöse Zentrum Teneriffas. Heute ist die Stadt auch das geistige Zentrum der Provinz. Hier befindet sich die Bischofsresidenz.

La Laguna ist eine Universitäts- und Studentenstadt mit mehreren Hochschulen. Die Universität San Cristóbal de La Laguna ist die Hauptuniversität.

Im Jahr 1999 wurde San Cristóbal de La Laguna als einzigartiges Beispiel einer kolonialzeitlichen Stadt ohne Festungsmauern in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.

Etwas Geschichte

Die Stadt La Laguna wurde 1496 gegründet. Der spanische Konquistador Alonso Fernández de Lugo eroberte dieses Land von den Guanchen (den Ureinwohnern Teneriffas), die hier seit fast 2000 Jahren lebten und Vieh hüteten. Im Jahr 1497 erhielt die Stadt den Status einer Hauptstadt des Kanarischen Archipels und behielt diesen bis 1833.

Toponymie

Der Ort, an dem sich heute die Stadt befindet, hieß in der Zeit der Guanchen Tal von Aguere. Es hatte eine trichterförmige Gestalt, auf deren Boden sich Kondensat und Wasser aus den Anaga-Bergen (Macizo de Anaga) sammelten. Dadurch bildete sich in der Senke von Aguere ein See. Die Bewohner nannten diesen Ort “die Lagune”. Später ging dieser Name auf die Stadt La Laguna über.

Später beschloss man, den Stadtnamen zu ergänzen. Am 25. Juli 1496, dem Tag des heiligen Märtyrers Christophorus (San Cristóbal), ereignete sich ein wichtiges Ereignis – der endgültige Sieg über die Guanchen wurde errungen. Durch die Kombination dieses denkwürdigen Datums mit dem ursprünglichen Stadtnamenerge entstand San Cristóbal de La Laguna.

Wann ist die beste Reisezeit?

San Cristóbal de La Laguna liegt 545 m über dem Meeresspiegel. Das Klima wird als ozeanisch mediterran klassifiziert. Die Stadt ist von Bergen umgeben, weshalb sich hier oft Wolken bilden und die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Im Winter schwanken die Temperaturen zwischen 11°C und 18°C, im Sommer zwischen 16°C und 26°C.

Liebhaber von Architekturdenkmälern und kolonialer Atmosphäre können die Stadt das ganze Jahr über genießen.

Sehenswürdigkeiten von La Laguna

Der Kathedrale von San Cristóbal de La Laguna

Die katholische Kirche San Cristóbal de La Laguna (Kathedrale von San Cristóbal de La Laguna) ist die Kathedrale des Bistums San Cristóbal de La Laguna. Im Jahr 1511 wurde auf Anweisung des Konquistadors Javier Alonso Fernández de Lugo an der Stelle einer Einsiedelei der Jungfrau Maria eine kleine Kirche errichtet. Im Jahr 1515 wurde sie umgebaut und der Jungfrau Maria Los Remedios (Santa María de Los Remedios) geweiht. Die heutige neoklassizistische Fassade aus Naturstein mit zwei Türmen erhielt die Kirche im Jahr 1820. Im 21. Jahrhundert wurden die Kuppel und die Gewölbe erneuert. Sie wurden aus Polypropylen-Fasern gefertigt. Dies war der erste Fall weltweit, bei dem beim Bau eines religiösen Bauwerks moderne Technologien eingesetzt wurden.

Im Inneren der Kirche befinden sich Werke der religiösen Kunst, sowie die Reliquien einiger Heiliger und die sterblichen Überreste von Alonso Fernández de Lugo, dem Eroberer der Insel Teneriffa und Gründer der Stadt La Laguna.

An die Kathedrale grenzt das Kapitelhaus (Casas Capitulares) an, das im 18. Jahrhundert im kanarischen Stil erbaut wurde. Heute beherbergt es das Ikonenmuseum (Museo de los Iconos) mit der größten Sammlung byzantinischer Ikonen in Spanien (160 Originalwerke, von denen die meisten etwa 300 Jahre alt sind).

Das Kloster der Heiligen Katharina von Siena

Das Kloster der Heiligen Katharina von Siena (Convento de Santa Catalina de Siena) wurde 1611 an der Stelle erbaut, an der zuvor das Haus von Alonso Fernández de Lugo stand. Santa Catalina gilt als das reichste Kloster auf Teneriffa. Es beherbergt etwa 100 Dominikanerinnen.

Im Kloster werden die unversehrten Reliquien der spanischen Nonne María de León Bello y Delgado aufbewahrt. Jedes Jahr am 15. Februar (dem Todestag der Heiligen) werden die Reliquien zur Verehrung ausgestellt. Im Kloster befindet sich auch das Museum La Siervita (Museo de la Siervita) mit persönlichen Gegenständen und Abbildungen von María de León.

Das Kloster der Heiligen Klara von Assisi

Das Franziskanerkloster der Heiligen Klara von Assisi (Convento de Santa Clara de Asís y de San Juan Bautista) war das erste Frauenkloster auf den Kanarischen Inseln. Es wurde 1547 gegründet und war ursprünglich Johannes dem Täufer geweiht. Das heutige Gebäude wurde 1577 errichtet, aber im 18. Jahrhundert nach einem großen Brand umgebaut.

Die Kirche hat ein einziges Kirchenschiff mit einer vergoldeten Kassettendecke, in deren Mitte sich ein Skulpturenrelief mit den Darstellungen des Heiligen Franziskus von Assisi und der Heiligen Klara von Assisi befindet. Im Kloster befindet sich auch ein Museum (Museo de Santa Clara de Asís).

Die Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Allerheiligsten Jungfrau Maria

Die Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Allerheiligsten Jungfrau Maria (Parroquia Matriz de Nuestra Señora de la Concepción), oder einfach Kirche der Unbefleckten Empfängnis (Iglesia de la Concepción), ist eine der ersten katholischen Kirchen auf Teneriffa und die Hauptpfarrkirche der Stadt La Laguna. In dieser Kirche wurden einst die Guanchen getauft. Die Iglesia de la Concepción wurde 1511 erbaut, aber durch ein Erdbeben zerstört. Im Jahr 1778 wurde das Gebäude im Stil des kanarischen Barocks wieder aufgebaut. Der 28 Meter hohe Glockenturm im toskanischen Stil wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Es ist möglich, auf den Turm zu steigen.

Vor dem Eingang der Kirche steht ein Bronzedenkmal für Papst Johannes Paul II., geschaffen von einem polnischen Bildhauer.

Die Königliche Kirche Cristo de La Laguna

Die Königliche Kirche Cristo de La Laguna (Real Santuario de Santísimo Cristo de La Laguna) ist eine katholische Kirche, die Teil des Franziskaner-Klosters San Miguel de las Victorias (Convento Franciscano de San Miguel de las Victorias) ist. Der Bau erfolgte in den Jahren 1506 bis 1580. Nach einem Brand im Jahr 1810 wurde das Gebäude umgebaut.

Die Kirche Cristo de La Laguna ist ein Wallfahrtsort. Sie beherbergt die lokale Reliquie, das wundertätige Kruzifix Cristo de La Laguna aus dem 16. Jahrhundert. Jedes Jahr am 9. September wird das Kruzifix in die Kathedrale übertragen und am 14. September wieder zurückgebracht.

Der Adelantado-Platz

Adelantado (Plaza del Adelantado) – der Hauptplatz der Altstadt. Sie ist nach Alonso Fernández de Lugo benannt, der den Titel eines Adelantado (Pionier) verliehen bekam.

Den zentralen Teil des Platzes schmückt ein Marmorbrunnen. Ringsherum befinden sich Verwaltungsgebäude, das Rathaus, das Kloster der Heiligen Katharina von Siena, die Ermita de San Miguel Arcángel (Michaelskapelle), Gerichtshöfe und ein Markt. Hier steht auch der Palacio de Nava (Nava-Palast). Einst galt er als Zentrum des städtischen Lebens, heute soll er in ein Paradorhotel umgewandelt werden. Daneben liegt ein anderer Palast aus dem 19. Jahrhundert, der lange Zeit ein Spielcasino war. Heute wird er noch immer “Kasino von La Laguna” genannt, obwohl er für feierliche Veranstaltungen genutzt wird.

Auf der Plaza del Adelantado ist es grün: Es sind Blumen, Palmen und Lorbeerbäume gepflanzt. Man kann sich auf steinernen und hölzernen Bänken ausruhen.

Casa Salazar

Casa Salazar ist ein im Barockstil erbauter Palast, ein typisches Beispiel kanarischer Architektur, das Elemente des Manierismus und Neoklassizismus vereint. Das Gebäude wurde zwischen 1629 und 1687 für die Familie Salazar errichtet. 1891 kaufte Bischof Ramón Torrijos y Gómez das Haus und machte es zur Residenz des Bistums.

Ein herausragendes Element der Casa Salazar ist die Bischofskapelle, das Ergebnis der Arbeit einer internationalen und ökumenischen Gruppe unter der Leitung des slowenischen Jesuiten Marko Ivan Rupnik. Die Kapelle wurde 2010 eingeweiht. Das zentrale Mosaik zeigt das Pfingstwunder im byzantinischen Stil. Die Bischofskapelle gilt als Perle der modernen religiösen Kunst auf den Kanarischen Inseln.

Casa Alvarado Bracamonte

Die Casa Alvarado Bracamonte wurde zwischen 1624 und 1631 für die Familie des Diego de Alvarado Bracamonte errichtet, der Gouverneur, Richter und Militärkapitän der Inseln Teneriffa und La Palma war. Später diente das Gebäude als Residenz der Generalkapitäne der Kanarischen Inseln. Daher wird es von den Einheimischen häufiger als “Casa de Los Capitanes Generales” (Haus der Generalkapitäne) bezeichnet.

Die Fassade des Hauses ist mit rotem Vulkantuff dekoriert. Die Innenausstattung ist im kanarischen Stil gehalten. In der Mitte des Innenhofs befindet sich ein Brunnen, zu dem hölzerne Balkone hinausragen. Heute beherbergt die Casa Alvarado Bracamonte ein Touristenzentrum.

Universität La Laguna

In La Laguna befindet sich die älteste und prestigeträchtigste Universität der Kanaren (Universidad de La Laguna, ULL). Sie wurde 1701 von Augustinermönchen als geistliches Bildungszentrum gegründet. Derzeit studieren dort etwa 30.000 Studenten aus verschiedenen Ländern.

Museum für Geschichte Teneriffas

Im Renaissance-Palast aus dem 16. Jahrhundert – Palacio de Lercado – befindet sich das Museum für Geschichte und Anthropologie Teneriffas (Museo de Historia de Tenerife). Seine Ausstellung erzählt von der Geschichte der Insel seit der spanischen Kolonisierung bis in das 20. Jahrhundert.

Früher gehörte der Palast der reichen Familie Lercaro. Die Tochter des Besitzers beging aus unglücklicher Liebe Selbstmord, indem sie sich in einen Brunnen stürzte. Sie wurde im Innenhof begraben. Es gibt eine Legende, dass ihr Geist noch immer durch das Haus wandert.

Museum für Wissenschaft und Kosmos

Mit Beteiligung des Instituts für Astrophysik wurde 1993 das Museum für Wissenschaft und Kosmos (Museo de la Ciencia y el Cosmos) eröffnet. Im Museum kann man nicht nur die Geheimnisse des Universums kennenlernen, sondern auch an unterhaltsamen Experimenten teilnehmen.

Wo man in La Laguna übernachten kann

• Im historischen Zentrum – La Laguna Gran Hotel ****
• In einem Hotel mit Spa-Bereich – Laguna Nivaria Hotel & Spa ****
• Näher an der Natur: in ländlichen Gasthöfen, Ferienwohnungen oder Landhäusern (finca).

Wo und was man essen kann?

In den Restaurants der Stadt sollten Sie folgende lokale Gerichte probieren: Kaninchen in Salmorejo-Soße (conejo al salmorejo), Eintopf aus Schweinefleisch und Rindfleisch (puchero canario), Suppe mit Schweinerippchen und Mais (potaje), gebratenes Schweinefleisch oder Lammkoteletts (chuletas), Kanarische Kartoffeln (papas arrugadas) mit Mojo-Soßen, Ziegenkäse Queso Arico, gebackener Seebarsch (sancocho canario), Schweinerouladen auf Mehl- und Zuckerbasis mit Zugabe von Weißwein und Zitronenschale (rosquetes laguneros), Eis aus Gofio (geröstetes Weizenmehl), Mandeldessertnachspeise mit Biskuit, Eiern, Zucker und Zitrone (bienmesabe), Kanarischer Kaffee (barraquito).

Empfehlenswerte Restaurants:

Guachinch & Fusión
La Bruma Restaurante
Marisquería Isleño Delgado – Fischrestaurant
Markt (Mercado Municipal De La Laguna)

Veranstaltungen, Feste, Events

• Im Februar findet der traditionelle Karneval statt (er wird auf ganz Teneriffa gefeiert).
• In der Karwoche werden Prozessionen christlicher Bruderschaften und Gemeinschaften veranstaltet. Auf offenen Plätzen werden Szenen aus der Bibel nachgespielt. In den Kirchen finden Ostergottesdienste statt.
• Nach alter Tradition, die 1847 begründet wurde, wird am 19. Juni das Fest Fronleichnam gefeiert. Die Straßen der Stadt werden mit bunten Teppichen aus lebenden Blumen geschmückt.
• Im Juli feiert die Stadt das nationale Fest Romería de San Benito. Die Prozession mit der Statue des Heiligen wird von sieben Frauen begleitet. Sie tragen Trachten, die für die Bewohner der Kanarischen Inseln typisch sind.
• Im September findet das Folklorefestival Sabandenjo statt, bei dem kanarische Ensembles und internationale Künstler auftreten.
• Der 14. September ist der Stadttag.
• Am 2. Dezember wurde die Altstadt San Cristóbal de La Laguna zum Kulturerbe erklärt. Dieses Datum wird mit verschiedenen Konzerten, Ausstellungen und Darbietungen groß gefeiert.
• Die Weihnachtstage gelten als reine Familienfeste. Die Stadtbewohner veranstalten üppige Feste. In der Nacht vor Weihnachten gehen die Einwohner nach dem Abendessen zum Mitternachtsgottesdienst.

Umgebung von La Laguna

Das bemerkenswerteste Naturdenkmal in der Umgebung der Stadt ist die Bergkette Masiso de Anaga (Macizo de Anaga). Hier haben sich Terrassen erhalten, die von den Guanchen angelegt wurden, und alte Bauernhöfe, von denen die meisten in private Pensionen umgewandelt wurden. In den Bergen gibt es Wanderwege und Aussichtsplattformen wie Mirador de La Cruz del.

Das kleine Dorf Chamorga gilt als Zentrum für touristische Wanderrouten. Von hier aus führen Dutzende von Pfaden zu den Felsen Roque Bermejo, dem Terrassental Cabeza del Tejo, dem Dorf El Draguillo mit Drachenbaum-Dickichten, dem Leuchtturm Faro de Anaga und den Höhlen von Chinamada.

Einige Kilometer von La Laguna entfernt liegen die Städte Santa Cruz de Tenerife, Puerto de la Cruz und La Orotava.

Die Städtchen Guamasa, Valle de Guerra und Tejina eignen sich für Agrar- und Grüntourismus.

In den Städten Valle de Guerra und Tejina wird Teneriffa-Rum hergestellt.

Wie kommt man nach La Laguna?

Aus der Hauptstadt der Insel Santa Cruz de Tenerife fährt die Straßenbahn L1 nach San Cristóbal de la Laguna. Fahrplan, Route und Ticketpreise finden Sie auf der Website der Gesellschaft Metropolitano de Tenerife.

In der Stadt gibt es einen Busbahnhof, an dem Busse von der ganzen Insel ankommen.

Der Nordflughafen von Teneriffa befindet sich 5 km vom historischen Stadtzentrum entfernt, der Südflughafen 60 km.