Kanarische Kathedrale

Die Kanarische Kathedrale (Catedral de Canarias) ist auf den Inseln als Kathedrale St. Anna (Santa Iglesia Catedral Basílica de Canarias) bekannt. Die dunklen Mauern des mittelalterlichen Steingebäudes erheben sich auf dem Platz Santa Ana im historischen Zentrum von Las Palmas de Gran Canaria auf der Insel Gran Canaria.

Die monumentale Kanarische Kathedrale ist die größte katholische Kirche des Kanarischen Archipels und die erste, die vom Papst den Status einer Basilika erhielt. Hier befindet sich der Bischofssitz der Kanarischen Inseln.

Die Kathedrale ist der Schutzheiligen der Stadt, der Heiligen Anna, geweiht. Ihr Bau begann im Jahr 1487 auf Anweisung der Kardinäle des Vatikans. Die Arbeiten verzögerten sich aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und politischer Probleme und wurden mehrmals unterbrochen. Die erste Baustufe fand im 15. und 16. Jahrhundert statt, dann folgte eine lange Pause. Der aktive Bau wurde erst 1781 wieder aufgenommen. Die Arbeiten dauern bis heute an.

Für den Bau der Kathedralenmauern wurden zwei Materialien verwendet: blauer Stein aus San Lorenzo und lokale poröse Vulkangesteine. Verschiedene architektonische Stile sind in der Erscheinung des Gebäudes zu erkennen. Die äußere Architektur, die in der späten Bauphase Veränderungen erfuhr, ist im klassischen und barocken Stil gehalten. An der Hauptfassade befinden sich drei halbkreisförmige Bogeneingänge, die zentrale Portalöffnung ist von einem großen Rosettenfenster gekrönt. An den Rändern der Fassade stehen zwei hohe symmetrische Türme mit halbkreisförmigen Kuppeln – in einer befindet sich das Glockenhaus.

Die Kathedrale ist in Form eines lateinischen Kreuzes mit Querschiff erbaut und hat einen Innenhof mit einem Brunnen. Das Gebäude hat drei Schiffe, der Innenraum der Kathedrale ist im spätgotischen Stil gestaltet. Das geräumige Hauptschiff ist durch eine mächtige Reihe dreistöckiger gerippter Säulen vom Seitenschiff getrennt, die Halbbögen und Gewölberippen tragen.

Insgesamt wurden in der Kathedrale dreizehn Kapellen mit Kreuzrippengewölben errichtet. Das Querschiff ist mit einer Kuppel auf hohem Tambour mit Buntglasfenstern überwölbt. Zu den Schmuckstücken der Kirche gehört die zierlich verzierte Orgel mit gotischen Fialen. Das Instrument hat zwei Manualen, ist 7 m hoch und 5 m breit.

Der dreistöckige Marmoraltar ist vergoldet und mit Figuren von Heiligen und Reliefdekor geschmückt. Die Altarkomposition wird von der Hauptreliquie der Kirche gekrönt – dem Bildnis der Heiligen Anna, das 1944 vom Bildhauer José de Armas Medina geschaffen wurde.

Bei der Kathedrale befindet sich ein Diözesanmuseum, in dem weitere religiöse Wertsachen, Kultobjekte, Tapisserien und Gemälde aufbewahrt werden. Das wertvollste Exponat ist die Eroberungsfahne. Diese Fahne wurde von Königin Isabella selbst gestickt.