7 Wunder der Kanarischen Inseln

Die Kanarischen Inseln sind nicht nur ein ganzjähriger Urlaub mit Komfort, sondern auch eine neue unentdeckte Welt: Täler mit Marsianer- und Mondlandschaften, vulkanische Landschaften, bizarre Pflanzen. Hier die TOP 7 der erstaunlichen Orte auf den Kanaren.
Семь чудес Канарского архипелага – самые известные и необычные природные объекты на островах
Die sieben Wunder der Kanarischen Inseln – die bekanntesten und ungewöhnlichsten Naturdenkmäler auf den Inseln

Die Kanaren sind ein märchenhafter Archipel, umgeben von den azurblauen Gewässern des Atlantiks. Die Inseln sind für ihr angenehmes Wetter bekannt. Es herrscht hier ein ewiger Frühling. Dennoch kommt man hierher nicht nur wegen der Strände. Auf den Kanarischen Inseln gibt es wahre “Weltwunder” – einzigartige natürliche und vom Menschen geschaffene Denkmäler sowie phantastische Landschaften.

Der Timanfaya-Park auf Lanzarote

Национальный парк Тиманфайя и ресторан над жерлом вулкана
Der Timanfaya-Nationalpark und ein Restaurant über einem Vulkankrater

Im Südwesten von Lanzarote, der östlichsten und geheimnisvollsten Kanarischen Insel, befindet sich der Timanfaya-Nationalpark. Es ist ein Reservat der “feuerspeienden Berge” – schlummernder und erloschener Vulkane. Die letzten heftigen Ausbrüche erschütterten Lanzarote in den Jahren 1730-36. Damals wurden die fruchtbaren Felder und Täler vollständig zerstört. Heute ist der Inselboden von erstarrten, lebensfeindlichen Basaltströmen bedeckt. Der Timanfaya-Park umfasst eine Fläche von über 5 Hektar – fast die gesamte von Lava bedeckte Insel gehört zum Reservat. Die Landschaften hier überraschen und schockieren die Betrachter, so sehr ähneln sie dem Mars: Die Erde ist verbrannt, es gibt kaum Grün und keine singenden Vögel. Doch ihre strenge Schönheit beeindruckt.

Заповедник «огнедышащих гор»
Das Reservat der “feuerspeienden Berge”

Die Touristen bewundern die ocker- und schwarz-roten Farblandschaften, besuchen das ungewöhnliche Restaurant El Diablo, das über einem Krater liegt. Eigenständige Spaziergänge durch das Schutzgebiet sind verboten: Es sind nur organisierte Touren auf speziell angelegten Routen möglich. Im Inselprofil verstecken sich zahlreiche Trichter und unterirdische Höhlen, in die man leicht hineinfallen kann. Vom Boden geht Wärme aus: Buchstäblich unter den Füßen, unter der dünnen Kruste des Felsbodens, brodelt das feuerspeiende vulkanische Element.

Den Timanfaya-Park kann man mit einem Mietwagen oder Bus aus dem Dorf El Golfo erreichen. Die Autos werden auf einem speziellen Parkplatz abgestellt. Alle 15 Minuten starten Bustouren mit Audioführer durch das Parkgelände; es gibt auch Fußwege und Kamelreittouren.

Das “Unterwasserfriedhof” Las Cruces de Malpique vor La Palma

Лас Крусес де Мальпике (Las Cruces de Malpique)
Las Cruces de Malpique, Foto Tacorem Sub

Unter Wasser, an der südlichen Spitze der grünen Insel La Palma, verbirgt sich ein großer Gedenkstättenkomplex. Hier ruhen vierzig wahre Gläubige – katholische Priester, die im Ozean ihre letzte Ruhestätte fanden. 1570 wurde das Schiff “Santiago”, mit dem die Missionare des Jesuitenordens unter der Leitung von Ignacio de Azevedo nach Brasilien reisten, von französischen Piraten geentert. Anführer der protestantischen Angreifer war Jacques Sore. Die Piraten verspotteten die Jesuiten und forderten sie auf, im Austausch für ihr Leben dem katholischen Glauben abzuschwören. Doch die Drohungen brachen die Mönche nicht – die Hugenotten töteten sie und warfen sie über Bord. 1999 stellten die Bewohner von La Palma unter Wasser vierzig Kreuze auf, um an die Tat des wahren Glaubens zu erinnern. Die Grabstätten stehen in 25 Metern Tiefe und ziehen Taucher und Fotografen an. Las Cruces de Malpique ist ein UNESCO-Biosphärenreservat. Hier leben Schildkröten, Muränen, Barrakudas und riesige Zackenbarsche. Tauchen ist nur bei Windstille und Sonnenschein möglich.

Der Tauchplatz Las Cruces liegt im Meer vor dem Kap Punta Malpique, am Anfang der Straße Costa el Faro. Orientierungspunkt ist der Leuchtturm Faro de Fuencaliente, der am südlichsten Punkt der Insel La Palma steht.

Die “Orgel” der Insel La Gomera – der Felsen Los Organos

Лос Органос (Los Órganos)
Los Órganos, Foto Doucette
Einen einzigartigen “Skulpturenpark” namens Los Órganos (Die Orgeln), der sich an der nebligen Nordküste von La Gomera befindet, kann man nur vom Wasser aus sehen. Die felsenartigen Wände, die tausenden von stummen Orgelpfeifen ähneln, stürzen steil in den Ozean ab. Schaumige Wellen brechen sich an dieser unzugänglichen, senkrechten Festung. Hier erstarrten Lavaströme nach einem gewaltigen Ausbruch zu Stein. Über Jahrhunderte haben Wasser und Wind den Basalt langsam zersetzt und den Stein in unzählige vertikale Säulen zerschnitten, die an eine riesige Kirchenorgel erinnern. Die Höhe der Klippe Los Órganos erreicht 800 Meter. Das gesamte Gebiet des Naturdenkmals erstreckt sich über 150 Hektar. Es ist eingezäunt und von der Landseite her nicht zu erreichen.

Der Felsen liegt in der Nähe des Städtchens Vallehermoso. Touristen schauen sich Los Órganos von gemieteten Booten aus den Ferienstädtchen Playa de Santiago und Valle Gran Rey an: Die Ausflugsrouten umrunden La Gomera entlang der Ostküste. Von den Ausflugsbooten bietet sich ein eindrucksvoller Panoramablick auf die Küste, Ortschaften und Buchten. Auf dem Weg treffen die Touristen häufig auf Wale und Delfine.

Der kanarische Wacholder – ein Reliktbaum, die Sabina de El Hierro

Канарский можжевельник Сабина де Эль Йэрро (Sabina de El Hierro)
Der kanarische Wacholder Sabina de El Hierro

Auf der abgelegensten Insel des Archipels, dem winzigen El Hierro, gibt es keine große Auswahl an Hotels und kein touristisches Treiben. Hierher kommen die Besucher nicht wegen des Komforts, sondern wegen der eindrucksvollen Erlebnisse. El Hierro wird von Naturliebhabern, Ruhe suchenden Menschen, Freunden ungewöhnlicher Landschaften, Tauchern und Öko-Touristen besucht. Berühmt ist die Insel für ihre Relikt-Wacholderwälder El Sabinar – ein Naturschutzpark auf dem Gipfel einer vulkanischen Hochebene namens La Dehesa. Den höchsten Punkt von El Hierro ziert der uralte kanarische Wacholder Sabina de El Hierro – das Symbol der Insel, ehrwürdig und düster, vom Wind zerzaust und bis zur Erde gebeugt. Auf dem Weg zum Gipfel La Dehesa, wo diese Wunderbäume wachsen, eröffnen sich Ausblicke auf das fantastisch schöne Tal El Golfo und eine Panoramaansicht der ganzen kleinen Insel.

Можжевеловый лес
Wacholderwald

Zum Naturdenkmal Sabina de El Hierro gelangt man über die Straße HI-500 (es liegt im Westen der Insel, nur wenige Minuten zu Fuß vom Parkplatz entfernt).

Einzigartige “Mondlandschaft” auf Teneriffa

7 Wunder der Kanarischen Inseln 1
Mondlandschaft auf Teneriffa (Paisaje Lunar)

Nicht weit von der hochgelegenen Ortschaft Vilaflor, der höchstgelegenen bewohnten Siedlung auf Teneriffa, befindet sich eine felsige Landschaft von außergewöhnlicher Struktur. Die geologische Formation “Mondlandschaft” (Lunar Landscape) entstand einst bei einem Ausbruch des Teide. Heute ragen inmitten der mit kanarischen Kiefern bewachsenen Hänge bizarre, abgerundete helle Gipfel empor. Die zu Kegeln erstarrte Lava erinnert an einen außerirdischen Untergrund, wie ihn Science-Fiction-Regisseure imaginieren (tatsächlich diente diese Gegend mehrfach als Kulisse für Filme). Auf dem Weg zum Gipfel eröffnen sich den Besuchern aus verschiedenen Blickwinkeln Ausblicke auf den majestätischen Teide, die Südküste Teneriffas, den Gipfel der benachbarten Gran Canaria und den äußeren Teil der Caldera Las Cañadas.

7 Wunder der Kanarischen Inseln 2
Mondlandschaft auf Teneriffa (Paisaje Lunar)

Zu den “Mondlandschaften” müssen Touristen auf gewundenen Bergpfaden zu Fuß aufsteigen. Die gesamte Route, beginnend in Vilaflor, erstreckt sich über etwa 13 km. Man kann auch die Straße TF-21 weitere 2 km in Richtung Teide bis zu einer Schotterstraße fahren und dann der Beschilderung durch die malerische Umgebung folgen.

Der Felsen-Tempel Roque Nublo auf Gran Canaria

7 Wunder der Kanarischen Inseln 3
Roque Nublo

Das Zentrum der runden Insel Gran Canaria wird von bergigen Landschaften eingenommen. Mitten in diesem Gebirgsmassiv, bei der Stadt Tejeda, erhebt sich der berühmte “Felsen in den Wolken” – der Monolith Roque Nublo. Der Gipfel dieser vulkanischen Formation, die mal einen uralten Götzen, mal einen steinernen Finger darstellt, ragt 1,8 km über dem Meeresspiegel empor. Über der Erdoberfläche erhebt sich der einsame Felsen 80 Meter hoch. Die Ureinwohner der Insel, die Guanchen, beteten den Roque Nublo als versteinerte Gottheit an, die vom Himmel herabgestiegen sei. Am Fuße des einsamen Felsens legten sie Opfergaben nieder und brachten ihm Gebete dar. Legenden über die magische Kraft des Roque Nublo leben bis heute im Epos von Gran Canaria fort.

7 Wunder der Kanarischen Inseln 4
Roque Nublo
[[Tag]]Zum Gipfel, auf dem der Felsen steht, muss man über Bergwege von der Hauptstraße gehen. Die Länge der Strecke beträgt etwa 5 km über eine unebene, steinige Oberfläche. Trekking-Trails wurden von Techeda, Arucas und anderen nahe gelegenen Siedlungen angelegt. Wenn man der Route folgt, kann man andere einzigartige Felsformationen sehen: den “Mönch”-Gipfel und den “Frosch”-Felsen.

Las Peñitas Schlucht auf Fuerteventura

Овраг лас Пенитас (Las Peñitas)
Las Peñitas Schlucht (Las Peñitas), Foto H. Zell

Inmitten der finsteren Granitfelsen des alten Fuerteventura erstreckt sich eine märchenhafte Oase in der Wüste. Sie wird Las Peñitas genannt. Im Gegensatz zu den alten kanarischen Naturdenkmälern entstand dieses einzigartige Objekt relativ kürzlich – nach dem Bürgerkrieg. Die Exkursionsroute beginnt in der Ortschaft Vega de Rio Palmas. Man muss etwa 4 km der Wegmarkierung folgen. Der Weg führt über einen alten ausgetrockneten See und einen künstlichen Damm. Im Winter fließt zwischen den Felsrücken ein Fluss aus dem Untergrund. Einst war es ein mächtiger Gebirgsbach, der jetzt zu einem kleinen Bach geworden ist. Er bildet einen kleinen See, der mit Wasserpflanzen bedeckt ist. Von der Aussichtsplattform Las Penitas aus sind riesige Granitfelsen und ein grüner “Inselchen” unten zwischen den Hängen zu sehen.

Um die Landschaft von Las Peñitas zu sehen, muss man nach Vega kommen. Von der Kleinstadt aus muss man entlang der Straße FV-30 zu Fuß gehen.

Михаил Шварц
Михаил Шварц
Artikel: 1535

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert