Der erste Bahnhof brannte bei einem Feuer nieder und an seiner Stelle wurde 1892 ein neuer gebaut, der bis heute steht. Die Bauarbeiten wurden von Alberto del Papacio und dem berühmten Gustave Eiffel geleitet. Das Gebäude des Bahnhofs besteht aus zwei Pavillons, der Raum dazwischen ist von einem filigranen Dach aus Schmiedeeisen und Glas von 152 x 40 Metern überspannt. Für die Architektur des 19. Jahrhunderts war dies ein echtes Meisterwerk. Unter diesem Dach fuhren Züge ein, die das Dach im Laufe eines Jahrhunderts komplett verrußt haben.
1992 wurde der Bahnhof im Rahmen der Vorbereitungen zu den Olympischen Spielen einer umfassenden Renovierung unterzogen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits Hochgeschwindigkeitszüge eingeführt worden und die Plattformen für deren Empfang wurden nach draußen verlagert und mit einem riesigen Glasdach überdacht. Das alte Gebäude wurde zu einer Art Einkaufszentrum. Auf allen Etagen gibt es Geschäfte und Restaurants und sogar einen beliebten Nachtclub. Doch es sind nicht die zahlreichen kleinen Geschäfte und Restaurants, die zahlreiche Touristen hierher ziehen.
Unter dem großen Glas- und Stahlvordach, das mühevoll von jahrhundertealten Ruß befreit wurde, wurde ein echter botanischer Garten angelegt, in dem tropische Pflanzen wachsen, Palmen fast bis zur Kuppel reichen und mehrere hundert tropische Pflanzen das Auge erfreuen. Unter der Kuppel ist es das ganze Jahr über warm – +24 Grad. Hier singen Vögel und in kleinen Teichen leben viele Schildkröten, denen manchmal nicht einmal die Steine ausreichen, um sich darauf zu sonnen. Diese Schildkröten können auch durch die gesamte Station spazieren.
Die Atmosphäre hier ist alles andere als ein typischer Bahnhof. Ruhe, Sauberkeit, plätscherndes Wasser, Schildkröten spazieren herum. Ein wahrer Dschungel. Hier finden verschiedene Ausstellungen und Konzerte statt, und Menschen kommen einfach, um spazieren zu gehen.
Jede Woche findet hier ein ungewöhnlicher Wahrsagermarkt statt, auf dem Handleser und Verkäufer von Steinen mit Sternzeichen-Symbolen tätig sind. Die Wahrsagung ist teuer, aber einen Blick wert. Allerdings gibt es keine Mäntel, schwarzen Nägel oder andere Showeffekte. Nur einfache Frauen…
Der Bahnhof Atocha ist ein interessantes Beispiel dafür, was man in einer Großstadt mit einem alten und beengten Bahnhof machen kann, indem man ihn gleichzeitig in eine Eisenbahnstation und ein Kulturzentrum verwandelt.
Was den neuen Teil des Bahnhofs betrifft, von dem aus die Züge abfahren und ankommen, so ist hier alles organisiert und durchdacht, die Ankunfts- und Abfahrtsbereiche sind getrennt, es gibt kein Gedränge und Gedrängel.
- Вокзал Аточа
- Estación de Atocha
- Адрес: Place Atocha, 28014 Madrid, Испания
- GPS: 40,407120 -3,691532