Nationalmuseum für Archäologie (Madrid)

Das Nationale Archäologische Museum (Museo Arqueológico Nacional (M.A.N.)) wurde 1867 durch einen Erlass der Königin Isabella II. gegründet. Es entstand die Notwendigkeit, alle archäologischen Funde, dekorative Kunstgegenstände und numismatische Werte, die die spanischen Monarchen über die Jahrhunderte gesammelt hatten, zu ordnen. Die Sammlung umfasst Exponate aus dem antiken Griechenland und Rom, Ägypten und dem Nahen Osten sowie Werte, die auf spanischem Gebiet gefunden wurden.

Das Museum befindet sich in Madrid, nahe dem Plaza de Colón, im Palast der Bibliotheken und Museen. Zuvor war es in einem Herrenhaus in der Calle de Embajadores untergebracht, wurde jedoch 1985 auf Regierungsbeschluss in die Calle de Serrano verlegt.

Dieses Museum gilt als eines der besten spanischen Museen. Die in der Sammlung ausgestellten Meisterwerke der iberischen Kultur sind von unschätzbarem Wert. Skulpturen wie die „Dame von Baza“ und die „Dame des Reliquienschreins“ (Hügel der Heiligen, Provinz Albacete) datieren aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Die weibliche Büste in reichen Verzierungen – „Dame von Elche“ – gilt als Symbol der gesamten alten iberischen Kultur. Figuren alter Krieger, weiblicher Schmuck, kultische Kronen der Westgoten von Guarrazar aus dem 8. Jahrhundert, ein marmornen Puteal, das eine Szene der Geburt Athenas darstellt und aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. stammt – über eine Million Exponate aus der ganzen Welt sind im Museum untergebracht. Im Innenhof befindet sich eine Kopie der Höhle von Altamira (Provinz Santander) mit paläolithischen Felsmalereien.

Einige Raritäten der Sammlung wurden zum Gegenstand von Streitigkeiten. Die italienische Regierung bestreitet die Rechtmäßigkeit des Kaufs von zweiundzwanzig etruskischen Vasen durch das Madrider Museum im Jahr 1999, die Teil der „etruskischen Sammlung“ mit 181 Objekten sind. In Bezug auf illegale Ausgrabungen und den Weiterverkauf von Werten in Italien laufen derzeit Gerichtsverfahren.